02.07
2021

Deutschland und Frankreich kombinieren Know-how bei medizinisch-beruflicher Reha

Foto: Gruppenbild der Delegation an der RPK Karlsbad

Nicolas Lapchine (l.) und Dr. Gustav Wirtz (2.v.r.) mit den Besucher:innen aus Deutschland und Frankreich. Foto: Nils Fabisch

Immer mehr Menschen in Europa leiden unter psychischen Erkrankungen. Umso wichtiger sind Konzepte, die Betroffene in Alltag und Beruf unterstützen. Bei der SRH RPK in Karlsbad-Langensteinbach entwickeln französische und deutsche Experten dafür gemeinsame Lösungen.

Einsamkeit, Ängste, Stress: Psychische Belastung kann viele Ursachen haben und sogar krank machen. Schon vor der Pandemie haben psychische Erkrankungen in Europa zugenommen, zeigen Erhebungen. Für die Betroffenen ist es ohne Hilfe oft nicht möglich, in Alltag und Beruf wieder Fuß zu fassen. Umso wichtiger ist es, ihnen frühzeitig neue Perspektiven zu eröffnen.

Wie das gelingen kann, zeigt die SRH Rehaeinrichtung für psychisch Kranke (RPK) in Karlsbad-Langensteinbach. Hier lernen Betroffene im Training mit Ärzten, Therapeuten und Pädagogen, ihren Alltag zu meistern. Vor Ort steht den Teilnehmenden ein Netzwerk aus Medizin und beruflicher Unterstützung zur Verfügung: von der Psychiatrie im SRH Klinikum bis zur Hilfe beim Weg in Arbeit durch das Berufliche Bildungs- und Rehazentrum (BBRZ).

Nach diesem Beispiel soll in der deutsch-französischen Grenzregion zwischen Offenburg, Kehl und Straßburg ein ähnliches Angebot entstehen. Zusammen mit französischen und deutschen Einrichtungen plant die RPK Karlsbad, ambulante Angebote in Offenburg und Kehl. Zum Austausch dazu war am Montag (28. Juni) eine deutsch-französische Expertengruppe aus Medizin, Psychiatrie und Rehabilitation mit Vertretern der Europäischen Gebietskörperschaft Elsass zu Gast.

„Mit einer Zusammenarbeit können wir Betroffenen in beiden Ländern ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Gleichzeitig wollen wir dadurch die Vorteile einer verzahnten medizinisch-beruflichen Reha nach dem RPK-Ansatz in Frankreich bekannt machen. Denn Einrichtungen, die eine medizinische und berufliche Reha unter einem Dach kombinieren, gibt es in Frankreich noch nicht“, sagt Nicolas Lapchine, Projektmitarbeiter bei der SRH RPK Karlsbad.

Das Konzept der Angebote in Offenburg und Kehl ist gezielt zweisprachig ausgelegt und soll Plätze für etwa 20 deutsche und zehn französische Teilnehmende bieten. Hier besteht für sie die Anbindung zu psychiatrischen Kliniken auf beiden Seiten des Rheins, dem Rehazentrum Christiani in Albbruck für stationäre Aufenthalte und zur SRH Fit for work in Offenburg für eine berufliche Reha.

Französische Teilnehmende können während ihrer Reha ihre Sprachkenntnisse erweitern. So eröffnen sich ihnen zusätzliche berufliche Perspektiven in Deutschland. Das gleiche gilt für die deutschen Teilnehmenden durch die Nähe zum Elsass mit der Eurometropole Straßburg.

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